Fröhliche Weihnachten – trotz Chaos?
Wie gehst du damit um, wenn du das Gefühl hast, an Weihnachten im Chaos zu versinken?
Bettina Tusk ist EINFACH | GUT | SORTIERT und schreibt darüber, das Fest der Liebe in stürmischen Zeiten zu meistern.
Im letzten Jahr ist das Thema Minimalismus immer mehr in den Vordergrund gerückt. Plötzlich haben viele angefangen von der KonMari Methode zu sprechen und haben etwas gemacht, was normalerweise den meisten wirklich schwer fällt. Ausmisten! Den Besitz minimalisieren, sich von Dingen trennen.
Leider muss ich gestehen, dass ich das Buch nicht gelesen habe. Daher kann ich hier auch kein Urteil darüber geben, wie gut oder schlecht dieses Buch ist. Aber ich finde es wirklich spannend, dass ein Buch so viele Menschen inspirieren kann.
Auch bei mir hat sich im letzten Jahr etwas entwickelt. Ein Bewusstsein darüber, wie viele Dinge ich eigentlich habe und wie anstrengend es doch ist dabei Ordnung zu halten. Je mehr man besitzt, desto mehr Dinge brauchen auch einen festen Platz und desto mehr steht auch im Weg.
Der Frühling ist zwar noch weit weg, wenn ich so aus dem Fenster schaue, aber ich möchte meinen Enthusiasmus nutzen, solange er da ist.
Vorab: Ich bin in allen Räumen nach dem gleichen System vorgegangen, um auszumisten. Wie? Das kannst du unter “Entscheidung – was kommt weg?” und “Wie ausmisten?” nachlesen. Aber bevor ich anfange, möchte ich Dir erst die Situationen in den einzelnen Räumen erzählen.
Bei mir wird dieses Jahr beim Frühjahrsputz ordentlich ausgemistet. Ich möchte mich einfach von einigen Dingen trennen, die seit einiger Zeit nur noch eine Aufgabe haben – Platz wegnehmen. Ganz besonders mein Büro / Bastelzimmer ist ein kleines Sorgenkind von mir. Ich habe hier zwar alles schon organisiert und geordnet. Es gibt eine Ecke für meine DIY Utensilien, es gibt eine Ecke wo meine Büro Utensilien geordnet aufbewahrt werden und auch meine Ordner, Mappen und Unterlagen sind alle sortiert und organisiert.
Aber was sich so in den Jahren alles ansammelt ist wirklich erschreckend. Man probiert unterschiedliche neue Techniken beim Basteln oder Lettering usw. aus und dafür holt man sich dann wieder neue Utensilien. Man setzt sich in den Kopf, dass man Deko mit Beton machen möchte – wieder braucht man Dinge dafür. Und weil man natürlich nicht alles sofort ohne weiteres kann, gibt es auch noch Bücher, die einem verschiedenste Techniken zeigen. Zack steht das Bücherregal auch voll.
Ich glaube, ich besitze einen riesigen Berg an Stiften – um mal ein Beispiel zu nennen. Ja, sie sind alle auf irgendeiner Art unterschiedlich, aber ich benutze bei weitem nicht alle. Viele sind bestimmt schon vertrocknet, weil ich sie schon seit langer Zeit besitze. Aber meist gibt es die Stifte in einem Set und dann hat man auch mal Farbtöne dabei, die man so nie gebraucht oder eine Farbe in ganz vielen unterschiedlichen Nuancen. Wenn ich jetzt künstlerisch veranlagt wäre und viel Malen würde, ja dann hätte ich sicherlich eine Verwendung dafür. Bin ich aber nicht.
In der Vergangenheit, muss ich gestehen, war ich auch ein richtiges Verpackungsopfer. Kennst du das? Da sprechen bei mir dann wirklich Engelchen und Teufelchen. Und Teufelchen hat dann leider viel zu oft gewonnen.
Teufel: “Die Verpackung der Stempel ist voll schön.”
Engel: “Brauchst du noch Stempel? Du hast doch schon so viele.”
Teufel: “Ja, aber diese hier sind ein bisschen anders und ich Stempel doch so gerne meine Grußkarten. Außerdem sieht das so hübsch aus.”
Und schon waren die Stempel in der hübsch aufbereiteten Verpackung in meinem Einkaufswagen.
In der Küche war ich bereits sehr konsequent. Alles, was ich doppelt und dreifach hatte, ist auf ebay gelandet – solange es noch gut war natürlich. Viele Dinge haben einen neuen glücklichen Besitzer gefunden.
Es gibt aber noch einige Küchengeräte, die ich noch aussortieren kann. Ich habe zum Beispiel einen Joghurt-Maker, den ich schon ewig nicht mehr benutzt habe und der auch schon wirklich viele Jahre auf dem Buckel hat. Den habe ich mal von meiner Mutter bekommen, als ich versucht habe wirklich alles komplett selber zu machen. Bei einigen Dingen lohnt es sich für mich einfach nicht sie selber zu machen. Ich hatte im letzten Jahr versucht meinen Joghurt wieder selber zu machen, aber das ist ganz schnell wieder eingeschlafen.
Weg damit also.
Eine Zeitlang muss ich gestehen, war ich von Küchen-Gadgets total angetan und hab mir wirklich viel gekauft. Vieles davon war einfach unnötig, muss ich im Nachhinein jetzt gestehen. Natürlich kann ich einen Avocado Schneider benutzen. Ein einfaches Küchenmesser tut es aber auch! Natürlich kann ich mir einen Mozzarella / Eierschneider kaufen, aber brauche ich den wirklich? Ganz klar. Nein – er liegt seit einer Ewigkeit unbenutzt im Schrank.
Einen Hängeschrank hatten wir voll mit Gläser und Tassen. Ein großes Sammelsurium. Man bekommt hier und da mal eine Tasse geschenkt und der Schrank füllt sich immer weiter. Es waren irgendwann so viele Tassen im Schrank – viele davon wurden nie benutzt. Meist war die Spülmaschine schon vorher durch gelaufen und so hat man immer die gleichen Becher benutzt.
Wir haben uns ein neues Geschirrset geleistet, weil das alte wirklich nicht mehr schön war und schon gar nicht mehr komplett. Und somit wurden dann auch alle anderen Tassen aussortiert. Einzig vier Tassen, die für meinen Freund einen sehr hohen emotionalen Wert haben, sind noch übrig geblieben.
Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie viele Kabel, Batterien, Servietten, Dekoration usw. sich im Wohnzimmer versteckt hat. Ja genau, versteckt. Natürlich war alles geordnet und weggeräumt. Alles hatte seinen Platz, wurde nur einfach selten bis nie verwendet.
Ich habe zig unterschiedliche Servietten für Weihnachten, Ostern usw. Kabel, die doppelt sind. Zu jedem Handy gibt es ein Ladekabel, das einen Stecker hat und ein Kabel mit USB Stecker, den man abziehen kann. HDMI Kabel noch und nöcher, die ich gar nicht alle an unseren Fernseher anschließen kann, weil er gar nicht so viele Steckplätze hat. Und bestimmt verstecken sich darunter auch noch Kabel, für die ich das Gerät gar nicht mehr besitze. Besser haben als brauchen…
Kommt Dir davon irgendwas bekannt vor?
Ich hatte mir letztes Jahr meinen Kleiderschrank vorgenommen und wirklich schon sehr viel aussortiert. Wo ich aber bisher noch nicht konsequent war, sind meine Schuhe, Handtaschen, Bettwäsche usw. Soll ich Dir mal ein Geheimnis verraten? Ich besitze sogenannte “Sitz-Schuhe”. Also Schuhe die eigentlich total unbequem sind und die ich wirklich gar nicht tragen mag, weil ich mir die Hacken darin aufschürfe oder die wirklich zu viel Absatz haben. Ich bin 1,86 m groß und habe Schuhe mit mehr als 9 cm Plateau-Absatz im Schrank, die ich maximal 1x getragen habe.
Da kann ich eigentlich nur den Kopf schütteln und muss mich fragen, warum ich mich davon bisher nicht trennen konnte!
Naja…die Schuhe haben schließlich mal Geld gekostet und ich habe mir immer vor gemacht, dass ich sie ja vielleicht irgendwann zu einem bestimmten Anlass anziehen könnte.
Blödsinn.
Seit Jahren schleppe ich solche Sachen, wie diese Schuhe, von Umzug zu Umzug mit mir mit und organisiere sie fleißig in meiner Wohnung, damit es auch schön aufgeräumt aussieht. Und eigentlich trage ich fast ausschließlich Schuhe ohne Absatz.
Es wird also Zeit, dass ich mich von meiner Sammlung trenne.
Es wird Zeit, dass ich mich von diesen Dingen jetzt trenne.
So – dazu entschieden habe ich mich jetzt schon mal. Das ist auch der erste Schritt, der wichtig für mich war. Erst einmal mir bewusst zu sein, was ich da alles mit schleppe und dass ich es loswerden möchte.
Jetzt musste ich nur noch herausfinden, von welchen Dingen ich mich genau trennen möchte, denn ein paar offensichtliche Sachen habe ich Dir ja oben erzählt, aber da waren mit Sicherheit auch noch Dinge, die ich so noch nicht direkt im Blick hatte.
Zusätzlich brauche ich etwas, dass mir hilft dieses: “Das kann ich irgendwann nochmal gebrauchen.” aus meinem Kopf zu verbannen.
Deshalb habe ich mir Fragen notiert, die ich mir (und auch Du) stellen kann, wenn ich einen Gegenstand bewerte. Wenn ich keine dieser Fragen eindeutig mit einem “Ja” beantworten kann, dann muss es das Haus verlassen.
Nach der Entscheidung was weg kann, bleibt nur noch die Frage offen, was wohin kommt. Also, was in den Müll, verschenken, verkaufen, spenden usw.
Ich habe in den letzten zwei Monaten ja schon einiges ausgemistet und einiges mehr steht mir noch bevor. Jedes Mal bin ich nach dem gleichen System vorgegangen.
Zuerst entscheide ich mich für einen Raum, mit dem ich anfangen möchte und nehme mir vor, je nachdem, wie viel Zeit ich habe, mindestens eine halbe Stunde auszumisten. Das klingt erst mal sehr wenig, aber Du glaubst nicht, was man in einer halben Stunde alles schaffen kann. Außerdem ist es für mich eine kleine Hilfe gewesen, wenn ich mal wirklich wenig Lust hatte etwas zu tun. Ich habe mir meinen Timer auf dem Handy auf 30 Minuten eingestellt und wusste, nach Ablauf der Zeit kann ich aufhören. Meist war ich dann aber so fokussiert, dass ich eh noch weiter gemacht habe.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass man sich nicht gleich den kompletten Raum vornimmt. Rom wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut. Ein bestimmter Platz im Raum reicht dann schon. Im Büro z.B. meine Bastelsachen.
Wenn ich mich entschieden habe, wo ich ausmisten möchte, habe ich mir alles zurecht gelegt, was ich dafür benötige, damit ich nicht zwischenzeitlich unterbrechen muss.
Weil ich mich gerne ablenken lasse, schalte ich die Mobilen Daten auf meinem Handy für die Zeit komplett aus. So komme ich nicht so schnell in Versuchung “nur mal kurz” meine E-Mails zu checken usw.
Der Fußboden sollte auf jeden Fall frei sein, bevor man anfängt, denn es wird sich anfangs ganz schön viel dort sammeln. Ich habe mir den Fußboden dann in aufgeteilt. Alles, was in den Restmüll muss in die eine Ecke, alles was in einen anderen Raum gehört in eine andere und alles was verkauft werden soll wieder in eine andere Ecke.
Das hat für mich zwei große Vorteile.
Wenn alles vorbereitet ist und ich weiß, welchen Raum / Platz ich ausmisten möchte, fange ich an mir wirklich jeden einzelnen Gegenstand anzugucken und mir die oben genannten Fragen zu stellen. Manchmal ist es einfach sich zu entscheiden und manchmal wirklich schwierig. Um keine Zeit zu verschwenden, hebe ich die Dinge, bei denen es mir wirklich sehr schwer fällt eine Entscheidung zu treffen, für den Schluss auf. Wichtig ist aber, dass am Ende eine Entscheidung getroffen wird. Die Entscheidungshilfe, die ich Dir unten im Download zur Verfügung gestellt habe, hilft mir dabei.
Nachdem ich mich entschieden habe, dass etwas das Haus verlassen muss, schaue ich mir dann an, was ich damit mache. Kommt es in den Müll, kann ich es noch verkaufen oder verschenken, habe ich es vielleicht von jemandem bekommen, der es evtl. wieder haben möchte, kann ich es spenden? Für all diese Möglichkeiten habe ich im Vorfeld einen Bereich auf dem Fußboden geschaffen, wo ich den Gegenstand dann hinlege.
Erst im Anschluss, wenn alles fertig ist, fotografiere ich die Dinge, die ich bei Ebay verkaufen oder verschenken möchte, in Ruhe und stelle sie online. Auch wenn ein Müllbeutel voll ist, bringe ich ihn erst im Anschluss weg.
Das beste kommt dann aber ganz zum Schluss: Das gute Gefühl etwas geschafft zu haben und natürlich die Belohnung.
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