Küche organisieren: 11 praktische Tipps für mehr Ordnung in der Küche
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Grundsatzregel: Alles hat seinen Platz
Das wichtigste zuerst: Alles hat einen festen Platz. Nur so kannst du sicherstellen, dass du im Eifer des Kochens, Backens und Aufwärmen nicht aus Versehen Essig anstelle von Öl in die Pfanne gibst.
Wie du diesen Platz findest? Zunächst machst du dir einen Plan, welchen Zweck deine Küche erfüllt. Natürlich kommt da sofort eine lange Liste zustande: Lebensmittel, Getränke und Putzutensilien aufbewahren, Essen zubereiten, Kochen, Backen, Reinigen, Trinken, Verzehren, usw.
Erstelle eine Liste, die zu deinen Bedürfnissen passt. Skizziere deine Küche nun auf und sortiere die verschiedenen Zwecke den unterschiedlichen Schränken zu.
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Wichtige Küchenutensilien griffbereit halten
Denke bei deiner Skizze an kurze Wege. Was du häufig brauchst, muss schnell und einfach zu erreichen sein. Es bringt dir nichts, für die Pfanne erst auf einen Stuhl steigen zu müssen. Am besten ist, mit einem Handgriff die nötigsten Werkzeuge für den Bereich parat zu haben. Wenn ein Handgriff nicht gelingt, dann wenigstens nicht mehr als einen Schritt entfernt.
Sobald du mit deiner Skizze fertig bist, kannst du dich ans Ausräumen der Schränke machen.
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Alle Sachen aus den Schränken räumen
Räume alles aus den Schränken, um zu sehen, was du besitzt. Am einfachsten ist es schon beim Herausnehmen drei Stapel zu machen: Behalten, gehört in einen anderen Raum und “weg”. Bei “weg” spielt es noch keine Rolle, ob es verschenkt, verkauft, gespendet oder in den Müll kommt. Dieser Schritt wird am Ende erfolgen.
Dabei helfen dir Fragen wie: Benutze ich das noch? Brauche ich wirklich 12 Teller? Sind die Gegenstände kaputt? Sind Lebensmittel abgelaufen?
Bevor ein Ordnungssystem einziehen kann, muss das Chaos herrschen. Image by Jessica Hassenzahl.
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Tipp: Ausmisten statt Horten
Besonders häufig haben wir unnötigerweise zu viel Geschirr. Das nimmt unglaublich viel Platz weg und wird in den wenigsten Fällen regelmäßig gebraucht. Falls man sich von dem Stück nicht trennen kann, überlege, ob es in der Küche aufbewahrt werden soll, oder an einem anderen Ort besser gelagert ist.
Tipp: Geschirr im Buffetschrank aufbewahren
Besonders schönes Geschirr kann man vielleicht im Buffetschrank aufbewahren und nochmal in Szene setzen. Auch hier gilt, eventuell müssen es nicht alle 12 Teller sein, und man trennt sich von der Hälfte.
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Diesen Schritt nicht vergessen
Nachdem alles aus den Schränken ist – Ja alles! – solltest du die Gelegenheit nutzen und alle Schränke gründlich auswischen. Auch wenn es auf den ersten Blick sauber scheint, schadet ein bisschen Wasser nicht. Wann sind sonst mal alle Schränke leer?
Sofern du Schubladen hast, solltest du über Antirutschmatten nachdenken. Diese verhindern das Verrutschen von Einsätzen und Dingen, innerhalb des Schließvorgangs.
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Übliche Kategorien
Jetzt wo du alles ausgebreitet, in drei Gruppen unterteilt und die Schränke ausgewischt hast, kann es mit dem Kategorisieren weitergehen. Anhand der Zwecke und Bereiche, die du am Anfang definiert hast, sollten die Kategorien einfach sein.
Gewürze, Teller, Besteck, Gläser, Pfannen, Töpfe, Öle, Schüsseln, Siebe, Küchengeräte, Backutensilien, Schalen, Kannen, Vasen, Schwämme, Lappen, Geschirrtücher, Spülmittel und vieles mehr.
Wenn du deine Utensilien den Kategorien nach zusammengestellt hast, kann es an das eigentliche organisieren gehen.
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Schubladen und Küchenschränke organisieren
Fange mit den Gegenständen an, die du jeden Tag in Benutzung hast. Messer für die Zubereitung von Speisen sollten griffbereit an der Arbeitsplatte sein. Töpfe und Pfannen gehören in die Nähe des Kochfeldes, genauso wie Gewürze. Teller und Gläser sind eventuell auf der gegenüberliegenden Seite von der Spülmaschine, oder direkt daneben, um sie schnell wieder ausräumen zu können.
Tipp: Weniger ist mehr, konzentriere dich auf die Dinge, die du wirklich brauchst. Image by Jessica Hassenzahl.
Tipps: Küchenschrank organisieren
Was wo sein sollte, kommt auf deine Prozesse und Abläufe an. Topflappen beim Backofen, Gefrierbeutel beim Gefrierschrank, Geschirrtücher an der Spüle. Organisiere deine Küche so, dass du und deine Mitbewohner sich darin wiederfinden.
Denke beim Einräumen auch daran, dass Kinder nicht an alles herankommen dürfen, wie Putzmittel und Feuerzeug. Nutze verschließbare Boxen oder verstaue die Gegenstände auf einer höheren Ebene.
Ordnungssystem für den Küchenschrank
Neben Unterteilhilfen für Schubladen sind einheitliche Vorratsdosen eine tolle Idee Schubladen mit System aufzuräumen. Die Lebensmittel bekommen so eine schöne Verpackung und bei transparenten Behältnissen siehst du sofort wie viel du noch hast.
Brotdosen können platzsparend eingeräumt werden, indem du sie ineinander stapelst und die Deckel daneben aufgestellt aufreihst. Die Ordnung der Gewürze ist für viele ein Indiz von Küchenordnung. Eventuell hast du ein Regal mit all deinen Gewürzen, oder sie sind in einer Schublade, jedenfalls sollten sie alle an einem Ort sein, damit du sie gut im Griff hast. Die Beschriftung der Gewürze sollte unbedingt dem Ort der Aufbewahrung angepasst sein. Wenn du von oben heraufschaust, sollte das Label am besten auf der Oberseite und nicht an der Seite angebracht sein.
Geschirr kannst du nicht nur gut stapeln, sondern auch gut in einem vertikalen Ordnungssystem aufbewahren. Doch es gilt die 80 %-Regel. Schränke und Regale sollten nicht voll befüllt werden, damit du noch leicht an die Dinge kommst und das System lange hält.
Schubladen helfen den Überblick zu behalten, denke auch hier immer an die 80% Regel. Image by Jessica Hassenzahl.
Tipps für Ordnung in offenen Regalen
Im Küchenschrank sind häufig Regalböden, ohne eine besondere Einteilung. Doch jetzt wo du weißt, was du noch verstauen willst, kannst du eine eigene Einteilung erstellen, indem du Behälter oder andere Ordnungshelfer nutzt, um den Platz bestmöglich auszunutzen.
Wichtig ist es, keinen Platz zu verschenken. Regale haben häufig tiefe und hohe Fächer, die mit zwei oder drei Ebenen genutzt werden könnten, indem du weitere Regalböden, Hängeregale, oder Boxen verwendest. Es gibt auch Schubladen für Regale, die eine Einteilung erleichtern.
Stauraum im Schrank und in der Küche schaffen
Die Fläche in der Küche ist begrenzt, was heißt, es lohnt sich auch Türen, Spalten und Wände zu nutzen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Fach für Spüli in der Tür des Spülenschranks. So behältst du den Überblick und hast alles an dem Platz, an dem du es brauchst.
Küchenhelfer wie Soßenkelle, Pfannenheber und Schneebesen kannst du auch dekorativ an den Herd stellen, um die Dinge schnell im Griff zu haben. Stauraum findest du auch an den Seitenwänden von Küchenschränken, an denen du Kochbücher und Rezepte aufbewahren kannst.
Tipp: Aufhängen statt Hinstellen
Eine weitere Idee ist es deine Pfannen, Schneidebretter und Küchenhelfer aufzuhängen. So sind sie aus dem Weg und nehmen keinen wertvollen Platz in denen Küchenschränken weg. So bleibt mehr Stauraum für Vorräte und Lebensmittel.
Image by Stefan Schweihofer from Pixabay
Trick: Nutzen Sie den Platz zwischen Herd und Wand
Die kleinen Nischen zwischen Schränken und Wand sind ideal, um Tabletts, Backbleche oder schmale Schieberegale zu verstauen. Dieser Stauraum kann auch zum Aufhängen von Handtüchern und Besen genutzt werden.
Jede Ecke, die du findest, solltest du als Chance betrachten, deine Ordnung in der Küche zu etablieren. Wie wäre es zum Beispiel auf dem Küchenschrank. Hier kann man in transparenten Behältern Küchengeräte verstauen, die nur selten benutzt werden.
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Allgemeine Tipps zur Vorratshaltung
Die Menge deiner Vorräte schwankt und kann stark variieren, daher empfehle ich hier bei der Beschaffung von Ordnungssystemen vom Minimum auszugehen. Was hast du immer zu Hause und braucht einen festen Platz?
Zusätzlich stellt sich die Frage, welche Art von Vorräten du hast. Sind es Konserven, Tetrapaks, Flaschen, Tuben, Dosen, Gläser, Papppackungen oder unförmige Plastikverpackungen. Willst du einige davon umfüllen, oder kommt es für dich nicht infrage? Werden deine Vorräte gleich häufig genutzt, oder unterscheidet sich die Haltbarkeit stark voneinander?
Tipp: Lebensmittel außerhalb der Küche lagern
Vielleicht muss nicht alles in der Küche gelagert werden, sondern kann im Abstellraum (Toilettenpapier, Taschentücher, Filter für den Staubsauger, etc.) oder im Keller, verstaut werden. Besonders Konserven, Dosen und Gläser sind häufig mehrere Jahre haltbar, wenn sie im Dunkeln, bei gleichbleibender Temperatur gelagert werden. Da ist der Keller ideal.
Lebensmittel und Vorräte in der Küche organisieren
Wenn du alle Vorräte, die nicht in die Küche einsortiert werden müssen auf die Seite gestellt hast, kannst du dich nun an das Einräumen der übrigen Vorräte machen. Wenn du dich für das Umfüllen von Lebensmitteln in Vorratsdosen entschieden hast, solltest du dies noch vor dem Einsortieren machen. Falls du kein Labelgerät hast, kannst du Kreppband mit einem Filzstift beschriften. Denke beim Beschriften auch an die Kochanleitung, sofern benötigt und das Mindesthaltbarkeitsdatum.
Sofern du in der Küche auch Arznei aufbewahrst und in einen neuen Behälter sortierst, sollte auch hier das Ablaufdatum vermerkt sein.
Wie kann ich den Vorratsschrank einräumen?
Die Vorräte solltest du nach Verbrauchsdatum anordnen, sodass die Produkte mit näherem Mindesthaltbarkeitsdatum vorne stehen. Große Gegenstände nach hinten, kleine nach vorne. Die Inhalte der Schränke sollten thematisch zusammenpassen. Die Vorräte für die Frühstückszubereitung in einem Schrank, das Hundefutter im anderen.
Tipp: Backzutaten ordnen
Sortiere deine Backzutaten am besten nach “Teigherstellung” und “Dekoration”. Das erleichtert dir den Griff während des Backvorgangs. Die Rezepte sind meistens in der Reihenfolge der Zubereitung aufgebaut, die Zutaten für die Dekoration musst du noch nicht herausstellen, wenn du noch am Teig bist. Das vereinfacht den Überblick und das Backen macht mehr Spaß.
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Kühlschrank sortieren
Auch der Kühlschrank hat ein klares System verdient. Hier gibt es tatsächlich eine Ordnung, die sich den Temperaturen innerhalb des Kühlschranks anpasst. Denke auch hier an die Reihenfolge, um die Lebensmittel nicht verderben zu lassen.
Tipp: Nutzen Sie praktische Kühlschrank-Organizer
Eine gute Übersicht hilft, Doppelkäufe zu vermeiden. Nutze zum Beispiel für das oberste Fach Drehteller, um einfach alles wahrzunehmen.
Tipp: Wie sortiere ich meinen Kühlschrank?
Der Kühlschrank hat verschiedene Kühlbereiche, die beim Einräumen zu beachten sind.
Ordnung innerhalb des Kühlschranks beachten, für beste Lagerung.
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Tipp: Entscheide dich für gleiche Materialien
Um ein einheitliches Bild in deiner Küche zu erwirken, solltest du dich für einen Stil entscheiden, der sich durchzieht. Gleiche Materialien helfen ein ruhiges einheitliches Bild zu schaffen. Ordnungssysteme gibt es aus unterschiedlichen Materialien und Farben.
Bedenke beim Kauf der Behälter, wo du sie einsetzten willst und welche Anforderungen du an sie hast. Haben sie Wasserkontakt? Sollen sie Spülmaschinenfest sein? Sollen sie fest verschlossen, oder einfach zu öffnen sein? Welche Materialien willst du verwenden?
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Benötigte Küchengeräte im Schrank “verstecken”
Die Arbeitsfläche sollte so frei wie möglich bleiben. Das erleichtert das sauber halten und beruhigt das Auge. Aber Küchengeräte haben wir alle, ob es die Kaffeemaschine, der Toaster oder das Handrührgerät ist. Wo hin damit? Sofern du Geräte mehrmals täglich benutzt, ist es in Ordnung sie zumindest nahe der Arbeitsfläche zu haben. Am besten ist es, die Geräte dort zu haben, wo man sie verwendet. Das ist allerdings bei sperrigen Geräten schwierig. Der Platz über dem erhöhtem Backofen eignet sich häufig gut, um einige Geräte unter zubekommen.
Falls ihr eine neue Küche kaufen solltet, gibt es auch tolle Möglichkeiten Geräte direkt in den Schrank einzubauen, zum Beispiel eine Brotschneidemaschine mit direktem Stromanschluss.
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Der Feinschliff
Mit Etiketten zur Ordnung in der Küche
Etiketten oder auch Labels sind wichtig, um zu wissen, was man hat. Ob man nun Salz oder Zucker in den Kuchenteig gibt, macht einen Unterschied. Die Etiketten können ganz einfach selbst geschrieben werden, schon fertig online bestellt werden, oder mit Blanko-Etiketten persönlich erstellt werden.
Auch hier gilt, dass es einheitlich sein sollte. Es können für verschiedene Bereiche eventuell unterschiedliche Designs genutzt werden, doch die Küche wirkt ordentlicher mit einem einheitlichen Labeling.
Tipp: Tablett als dekorative Insel nutzen
Dekoration ist nach dem Labeln der letzte Schritt. Sofern du schöne Gegenstände übrig hast, die einen besonderen Platz verdienen, wäre eine Idee sie erhöht in ein Regal zu stellen, oder schön drapiert auf der Kücheninsel. Wie wäre es zum Beispiel, wenn die Rezepte der Woche an angepinnt sind, oder das Tablett auf der Insel, mit einem Strauß Blumen steht?
Nicht nur schön, sondern auch praktisch: Auch Essig und Öl können ein richtiger Hingucker werden, wenn sie in schönen Gefäßen einen Platz neben dem Herd finden.
Image by Karolina Grabowska from Pixabay
Zusammenfassung
Ihr seht, die Küche sortieren ist Arbeit, die sich lohnt, denn die Ordnung hilft euch eure Vorräte einfach zu finden und den Stauraum bestmöglich auszunutzen. Ich hoffe, meine Tricks haben euch geholfen und ihr startet schon bald mit eurer Küche.
Glaubt mir, ein Ordnungssystem kann sich auch nochmal ändern, fangt an und traut euch. Macht euch einen Podcast oder Musik an und denkt an die Dinge, die ihr gelernt habt. Lasst das Chaos mit wenigen Schritten zu einem Raum des Wohlfühlens in eurem Zuhause werden.
Falls ihr euch alleine nicht motivieren könnt, oder immer etwas dazwischenkommt, beauftragt einen Experten in eurer Nähe, der euch unterstützt. Aufräumen kann anstrengend sein, besonders wenn das Chaos schon Überhand genommen hat. Aber eure Dinge werden durch die Ideen und Tricks des Ordnungscoaches einen geeigneten Platz finden.
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