Deine Unordnung ist der Schlüssel zur Ordnung

Deine Unordnung zeigt dir, wie dein Zuhause wirklich funktioniert. Hotspots gehören nicht eliminiert, sie gehören angehört. Was dir deine immer wieder entstehenden Stapel über eine funktionierende Ordnung verraten:
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Der Schlüssel liegt immer neben der Kaffeemaschine, die Wäsche sammelt sich neben der Badewanne – und egal, wie oft du es änderst, es bleibt dabei.

Gute Nachrichten: Das ist gar nicht schlimm. Im Gegenteil! Diese „Unordnung“ zeigt dir, wie du wirklich lebst. Es sind deine ganz persönlichen Desire Paths – die natürlichen Wege, die du in deinem Zuhause gehst.

Desire Paths: Warum du deinen eigenen Wegen vertrauen solltest

In der Architektur spricht man von Desire Paths, also Wunschpfaden. Das sind die Trampelpfade, die Menschen wählen, wenn sie sich frei bewegen – unabhängig davon, was Architekten oder Stadtplaner vorgesehen haben.

Ein berühmtes Beispiel ist das „Oval“ an der Ohio University. Zunächst gab es dort nur eine große Rasenfläche, doch die Studenten und Studentinnen liefen immer wieder dieselben Strecken quer darüber. Anstatt diese Wege zu verbieten, hat die Universität sie einfach zu richtigen Wegen umgestaltet.

Warum? Weil es viel einfacher ist, sich an natürliche Bewegungsmuster anzupassen, als ständig gegen sie anzukämpfen.

Nutze deine eigene Unordnung als Wegweiser

Genauso funktioniert es in deinem Zuhause. Statt dich zu fragen, warum du „immer so unordentlich bist“, schau dir deine tatsächlichen Gewohnheiten an: Der Schlüssel landet immer wieder neben der Kaffeemaschine? Perfekt! Stell dort eine kleine Schale hin – und dein Schlüssel hat einen festen Platz.
Die Wäsche landet ständig im Bad? Dann gehört dein Wäschekorb wohl nicht im Schlafzimmer in eine Ecke gequetscht, sondern genau dorthin, wo du dich umziehst.

Deine Unordnung ist kein Zeichen von Chaos. Sie zeigt dir, wo du es dir leichter machen kannst. Ordnung entsteht nicht durch Zwang, sondern durch Akzeptanz. Hör auf, gegen dich selbst zu kämpfen.

Schau dich um:

  • Wo legst du Dinge ganz automatisch ab?
  • Welche Wege gehst du immer wieder?
  • Welche Ablageorte haben sich „von selbst“ entwickelt?

Statt dich zu fragen, warum du es nicht „richtig“ machst, frag dich lieber: Wie kann ich meine Ordnung so anpassen, dass sie zu mir passt?

Das ist keine Kapitulation, sondern der Schlüssel zu einem Zuhause, das sich leicht und natürlich anfühlt. Weil es dein Zuhause ist und für dich funktioniert. Für wen denn auch sonst?

Was tun, wenn ein Raum komplett voll gestellt ist?

Auch in einem voll gestellten Raum gibt es einen Wunschpfad. Zum Beispiel von der Tür zum Fenster.

  • Schaff dir zuerst einen Trampelpfad, so schmal er auch sein mag. Falls du dich leicht ablenken lässt kannst du z.B. einen Zollstock nutzen. Komplett zusammengeklappt soll er sich von der Tür bis zum Fenster über den Boden schieben lassen.
  • Mach nun den Weg ein wenig breiter, damit du dich freier bewegen kannst. Denke an einen schmalen Wanderweg oder klappe nun den Zollstock einmal auf.
  • Erweitere deine Wege Schritt für Schritt. Vielleicht kommt als nächstes eine Abzweigung zum großen Schrank? Wieder als Trampelpfad, der sich langsam zu einem breiteren Weg entwickelt.

Wenn sich dein Zuhause aktuell anfühlt wie eine viel zu enge Kiste aus starren Regeln, man müsste doch, man könnte noch, Justine-Frederesia auf Instagram sagt aber… Dann ist vielleicht dieses Video auch was für dich:

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