Warum gehen manche Dinge immer genau dann aus, wenn man sie am dringendsten braucht? Ein klassisches Beispiel: Toilettenpapier.
Da hast du gerade unter größter Anstrengung die 20 Rollen Klopapier in den Kofferraum und ins Haus geschmuggelt – man soll ja nicht mitbekommen, dass auch du Klopapier benutzt – und dann plötzlich: Puff! Keins mehr da. Warum passiert das immer genau dann, wenn man es am dringendsten braucht? Eine kluge Lagerhaltung und Einkaufsplanung kann genau das verhindern. So kommst du nie wieder in Verlegenheit:
Nutzungsorte und Lagerorte
Entschuldige das unangenehme Thema Klopapier, aber es eignet sich einfach ideal, um dir die verschiedenen Arten von Orten aufzuzeigen. Wenn du die verschiedenen Arten von Orten erstmal kennst, kannst du für all deine Gegenstände prüfen, ob sie am richtigen Ort sind.
Der Nutzungsort oder unmittelbare Griffbereich
Der unmittelbare Griffbereich ist strategisch günstig direkt neben der Toilette positioniert, dort, wo du leicht herankommst, ohne vom Thron zu fallen. Hier wird die aktuelle Rolle aufbewahrt. Wie rum sie hängen muss – dieses diffizile Thema machen wir jetzt mal nicht auch noch auf…
Das Reservelager
Die stille Reserve befindet sich oft im selben Raum, gut getarnt hinter einer unscheinbaren Tür oder unter einem Waschbecken. Hier lagern die 3 bis 5 Rollen, die den unmittelbaren Griffbereich auffüllen. Diese Nähe zur „Aktionszone“ ermöglicht eine schnelle Reaktion.
Das Hauptlager
Das große Depot: Das Hauptlager ist deine Basisstation, typischerweise in einer Abstellkammer oder einem speziell dafür vorgesehenen Vorratsbereich. Dieser Bereich ist entscheidend – wenn das Hauptlager leer ist, dann war’s das mit der Zivilisation, wie wir sie kennen.
Der Einsatz von visuellen Markern
Visuelle Marker im Reservelager
In unserem Fall trägt die letzte Rolle im Reservelager – das ist ein kleines Wandregal über dem Spiegel am Waschbecken – eine auffällige, ulkige Strickmütze. Ja, so eine wie man sie in den 70ern auf vielen Hutablagen sehen konnte. Diese Mütze dient als sichtbares Signal, dass der Vorrat bald aufgebraucht ist. Niemand hat Lust, die Mütze von der Klopapierrolle zu zuppeln. Deshalb bleibt sie immer als Letztes im Reservelager stehen. Dieser Marker signalisiert: „Achtung!! Zeit, das Hauptlager zu prüfen!“
Visuelle Marker im Hauptlager
Je ordentlicher das Hauptlager – bei uns in der Vorratskammer in einem Lagerregal – desto leichter kannst du auch dort visuelle Marker einsetzen. Stehen die Toilettenrollen in Reih und Glied im Regal, kannst du zum Beispiel mit einem einfachen farbigen Isolierband eine Grenze ziehen. Sobald du diese Grenze sehen kannst, ist es Zeit, „papier d’hygiène“ auf deine Einkaufsliste zu setzen. Diese Grenze sollte so gezogen sein, dass die Zeit bis zu deiner nächsten Einkaufstour ausreicht.
Einkaufslisten-App statt Zettel, den man immer zu Hause vergisst
Ich nutze dafür die Einkaufslisten-App „Bring“. Mein Handy habe ich fast immer zur Hand. Mit der App „Bring“ gibt es keine zu Hause vergessenen Einkaufszettel mehr; die App sortiert alle Einkäufe direkt in Kategorien, wie man sie im Laden abläuft, und die Liste lässt sich mit Mitbewohnern teilen, sodass alle immer wissen, was mitzubringen ist. Wer es noch einfacher will: Sie lässt sich auch per Sprachbefehl, z.B. mit Alexa, bedienen.
Die Formel:: Nutzungsort, Reservelager, Hauptlager + visuelle Marker + Einkaufslisten-App
Reservelager und Hauptlager in Kombination mit visuellen Markern und einer cleveren Einkaufsliste: ein einfacher, aber effektiver Trick, um deine Lagerhaltung zu optimieren und nie ohne Toilettenpapier dazustehen. Dieses System kannst du auf alle Gegenstände anwenden.
Wo ist der Nutzungsort für dein Olivenöl? Idealerweise direkt neben dem Herd. Und die Teelichter? Wahrscheinlich in einem Kerzenhalter. Und der Tesafilm? Im Tesafilmabroller. Wie sieht es mit deiner frischen Unterwäsche aus? Wo nutzt du sie? Und den gemahlenen Kaffee? Die Hundeleine?
Wo sind die Reservelager für Olivenöl, Teelichter, Tesafilm? Wie könnte ein visueller Marker für Olivenöl aussehen? Ist es schlicht die letzte Flasche im Regal?
Hauptlager braucht es nur für Dinge, die Platz einnehmen und sich schnell verbrauchen, oder die du in großen Gebinden kaufst.
Feste Orte finden
Damit dieses System funktioniert, brauchst du fixe Lagerplätze. Am einfachsten funktioniert das, wenn du dir einmal die Mühe machst (ja, not gonna lie: das ist Arbeit) für dich logische Kategorien zu definieren. Wenn dir das schwerfällt, diese Entscheidungen zu treffen, habe ich da was für dich: das Workbook „Meine Kategorien“.
Inhalte des Workbooks:
- Die Maslowsche Bedürfnispyramide
- Deine individuellen Wohnbedürfnisse
- Übersicht dank Kategorienbildung
- Die Gamechanger-Kategorie
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