Fröhliche Weihnachten – trotz Chaos?
Wie gehst du damit um, wenn du das Gefühl hast, an Weihnachten im Chaos zu versinken?
Bettina Tusk ist EINFACH | GUT | SORTIERT und schreibt darüber, das Fest der Liebe in stürmischen Zeiten zu meistern.
Beim Frühjahrsputz dieses Jahr, habe ich meinen Kleiderschrank aufgeräumt und mich auch schon von einigen Dingen getrennt, aber ich war nicht konsequent genug, wie ich jetzt finde.
Es gibt immer noch zu viele Dinge in dem Schrank, die ich zu selten trage, weil ich mich daran eigentlich gar nicht so wohlfühle.
Warum habe ich sie also behalten?
Das ist eine wirklich gute Frage. Ich denke, es fällt vielen schwer, sich von Dingen zu trennen. Man hat immer wieder den Gedanken im Kopf: “Das ist doch noch gut.” “Das sollte ich mal wieder tragen.” “Da pass ich schon irgendwann wieder rein.”
Solche Gedanken sollte man über Bord werfen. Ein voller Kleiderschrank ist doch wirklich nichts, dass glücklich macht. Ganz im Gegenteil. Jeden Morgen stehe ich davor und weiß nicht, was ich anziehen möchte. Dann probiert man etwas an und fühlt sich eigentlich gar nicht richtig wohl. Also kommt es wieder zurück in den Kleiderschrank. Und im Endeffekt trägt man doch wieder das Gleiche, wie sonst auch.
Hast du schon mal von dem Pareto-Prinzip gehört? Laut diesem Prinzip heißt es, dass man 80 % der Ergebnisse in 20 % der Zeit erreicht und in den letzten 80 % der Zeit wird nur noch der Feinschliff gemacht. Dieses Pareto-Prinzip lässt sich auch wunderbar auf unseren Kleiderschrank ummünzen.
Du trägst nämlich 20 % deiner Kleidung zu 80 % der Zeit. Eigentlich verrückt, oder?
Was haben wir davon, dass der Kleiderschrank aus allen Nähten platzt, obwohl man sehr viele dieser Kleidungsstücke überhaupt nicht oder nur sehr selten trägt? Richtig, absolut gar nichts, außer die Qual der Wahl Morgen für Morgen.
Ich wollte jetzt erreichen, dass ich alles in meinem Kleiderschrank wirklich liebe und auch regelmäßig trage. Ja, es gibt immer Stücke, die eher selten getragen werden, wie zum Beispiel mein Hosenanzug, den ich wirklich nur zu bestimmten Anlässen anziehe.
Solche Kleidungsstücke meine ich aber auch nicht. Ich rede hier wirklich nur von der normalen Alltagskleidung, die Tag für Tag zur Auswahl stehen.
Was habe ich also gemacht? Ich habe wirklich jedes einzelne Kleidungsstück aus meinem Schrank genommen und erst einmal auf das Bett geschmissen (So kann ich auch nicht eher ins Bett, als bis ich fertig bin).
Dann kann die Modeshow beginnen. Jedes einzelne Kleidungsstück wird anprobiert und geschaut, ob es noch passt, ob ich mich wohl darin fühle, ob mir die Farbe noch gefällt und ob es noch in Ordnung ist.
Nur wenn wirklich alle Fragen mit “Ja” beantwortet werden können, darf das Kleidungsstück wieder zurück in den Kleiderschrank.
Ich habe mein Bett unterteilt in: “Zurück in den Schrank”, “Altkleider / Verkaufen”, “Wegschmeißen”.
Verkauft werden nur die Kleider, die wirklich noch wie neu sind und kaum getragen wurden (ein Fehlkauf zum Beispiel). Die meisten Klamotten kommen in den Altkleidersack und im Schrank hängt danach hoffentlich nur noch das, was ich wirklich noch regelmäßig trage.
Ich habe versucht im Vorfeld die Kleider schon zu sortieren. Es gibt ja unterschiedliche Möglichkeiten, wie man seinen Kleiderschrank einsortieren kann. Die einen mögen es lieber, wenn T-Shirts bei T-Shirts liegen und Pullover bei Pullover. Andere mögen es lieber, wenn ganze Outfits, die super zusammenpassen, beieinander hängen. Ich bin eher der visuelle Mensch. Ich finde es am schönsten, wenn die gleichen Farben beieinander liegen und hängen. Innerhalb einer Farbkategorie sortiere ich dann nach Typ. Also von links nach rechts, dann von Langarm zu Kurzarm Shirts.
Vorher hatte ich meine Lieblingsstücke auf Kleiderbügel gehängt, damit ich da schnell dran komme. Jetzt habe ich ja nicht mehr ein paar Lieblingstücke im Kleiderschrank. Jetzt, nachdem ich so konsequent aussortiert habe, sind ja alles Lieblingsstücke.
Also musste ich mir ein neues System überlegen. Nach kurzem probieren habe ich ein für mich passendes System gefunden.
Es wird ab jetzt nur noch aufgehängt, was eine Strickjacke oder ähnliches ist und T-Shirts bzw. Pullover, die sehr lang sind, weil sie zum einen nicht so schön zu falten sind und zum anderen, wenn sie gefaltet sind auf die gleiche Größe, wie die anderen Pullover, nehmen sie mir zu viel Platz weg. Das Gleiche gilt für Pullis mit Kapuze.
Dadurch, dass ich aussortiert habe, habe ich nun auch wieder jede Menge Platz und freie Kleiderbügel.
Um mich selber zu testen, ob ich wirklich nur noch die Dinge in meinem Kleiderschrank habe, die ich auch regelmäßig trage, habe ich meine Kleiderbügel mit der Öffnung nach vorne in den Schrank gehängt und drehe sie erst in die richtige Richtung, wenn ich dieses Kleidungsstück getragen habe.
An meinen T-Shirts und Co., eben alles, was ich gefaltet in der Schublade habe, hängen jetzt kleine Zettelchen am Kragen, die ich erst entferne, wenn ich die Kleidung getragen habe.
So kann ich nach einem halben Jahr schauen, was ich getragen habe und was nicht und dann gegebenenfalls nochmals aussortieren.
Ich kenne das ja sehr gut, denn sonst wäre ich jetzt nicht in dieser Situation gewesen. Es fällt mir schwer, mich von einigen Kleidern zu trennen, obwohl ich sie nie trage.
Wenn es dir genauso geht, gibt es einen kleinen Trick:
Meist ist es ja so, dass man etwas erst dann vermisst, wenn man es gerade erst weggeschmissen oder verschenkt / verkauft hat. Bring deine aussortierten Klamotten nicht sofort weg (ausgenommen die, die kaputt sind). Wenn du einen Keller oder einen Dachboden besitzt, dann lege diese Kleider in einem Karton dort einfach für eine gewisse Zeit ab. Solltest du keinen Keller oder Dachboden besitzen, kannst du die Kleidungsstücke einfach in Vakuumbeuteln verpackt auf deinen Kleiderschrank legen. Wenn du nach einem halben Jahr (wenn dir die Zeit nicht reicht, mache es auch ruhig erst nach einem Jahr) überhaupt nicht an diese Kleider gedacht hast und nicht eines davon wieder in deinem Kleiderschrank gelandet ist, dann sei konsequent und bringe sie weg. Fang gar nicht erst an nochmal hineinzuschauen, denn sonst landet die Hälfte davon wieder im Schrank und werden wieder nicht getragen. Damit ist dir nicht geholfen.
Und weißt du, was das Beste ist, wenn du deinen Kleiderschrank ausgemistet hast? Es ist endlich wieder Platz für ein bis zwei neue Kleidungsstücke.
Alles aus dem Kleiderschrank ausräumen
Alle Kleidungsstücke anprobieren und prüfen:
Kleider in drei Kategorien unterteilen
Nur was wirklich passt wieder in den Schrank einsortieren
Im Vorfeld überlegen, wie der Kleiderschrank sortiert werden soll (Nach Farbe, nach Typ, was soll hängen, was wird gefaltet?)
Kleiderbügel falschherum aufhängen und Zettelchen an die gefalteten Kleidungsstücke befestigen.
Aussortierte Kleidung auf den Dachboden oder im Keller verstauen für max. 1 Jahr, falls man sich nicht sofort trennen kann.
Nach Ablauf des Jahres die aussortierte Kleidung weggeben und nochmals den Kleiderschrank durchschauen, ob wirklich alle Kleidungsstücke, die sich darin befinden auch getragen wurden.
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Wie gehst du damit um, wenn du das Gefühl hast, an Weihnachten im Chaos zu versinken?
Bettina Tusk ist EINFACH | GUT | SORTIERT und schreibt darüber, das Fest der Liebe in stürmischen Zeiten zu meistern.
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Responses
Ein tolles Aufräumprinzip und erinnertich daran, auch endlich das Ausmisten anzugehen. Schiebe es schon ewig vor mir her.
Liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja,
vielen Dank, ich hoffe Du kannst dir etwas für Deine Ausmistaktion mitnehmen.
Lieben Gruß
Jenny
Hallo Jenny, ich habe einen Vintage Geschäft für Frauen und finde Deine Tips für den organisierten Kleiderschrank super. In meinem Geschäft habe ich auch alles nach Farben geordnet, es sieht einfach schöner aus. Meinen eigenen Kleiderschrank muss ich auch dringend einmal wieder ausmisten, Durch mein Geschäft bekomme ich ständig Nachschub und finde auch oft tolle Teile für mich oder meine Tochter. Manchmal nähe ich mir auch selber bunte upcycling Kleider und Shirts.
Da hast Du Dir aber Muehe gegeben
Klasse