Kleiderschrank ausmisten nach der Allison Bornstein-Methode
Nicht selten sind wir vom Inhalt unseres Kleiderschranks einfach nur noch überfordert. Scheinbar ist nie das Richtige drin, wenn wir gerade ein gutes Outfit suchen. Das Anziehen dauert immer viel zu lang und am Ende ist man trotzdem nicht so richtig zufrieden mit dem was man trägt und was es über uns aussagt!
Dann kommt der Wunsch nach Erneuerung auf. Mal wieder richtig “Tabula Rasa” machen. Alles raus aus dem Kleiderschrank. Nur noch behalten, was man wirklich mag und am Ende genau wissen was drin hängt. Keine Frustration mehr beim morgendlichen Blick in den Textilwald.
Aber was ist Dein richtiger Weg zu diesem verlockenden Ziel? Eine Capsule Wardrobe erstellen? Oder einfach nur gründlich ausmisten und ein paar neue Kleiderbügel kaufen?
Eins steht fest! Es soll diesmal besser laufen als beim Letzten Mal! Das tolle Gefühl hat da nämlich nicht lang angehalten. Es sah zwar viel schöner aus, aber die obligatorische Frage nach dem: “Was soll ich anziehen?” ist am nächsten Morgen schon wieder da gewesen…
Stilgefühl kommt nicht automatisch mit der Ordnung im Kleiderschrank
In meinen Ordnungs- und Stilcoachings bei “Ordnung mit Stil” geht es immer darum: Einfach nur Ordnung im Kleiderschrank zu schaffen wird ein Anzieh-Problem nicht in Wohlgefallen auflösen! Der eigene Stil ist die alles verändern Zutat!
Stell Dir vor, Du weisst nie was Du zum Abendessen für Deine Kinder kochen sollst. Immer bekommst Du Beschwerden: “Schon wieder Nudeln! Langweilig!”
Du ärgerst Dich über deine “undankbaren” Kinder und beschließt erstmal die Unordnung in Deinem Küchenschrank zu beseitigen. “Wenn ich alles sehen kann was ich habe, dann hab ich bestimmt wieder bessere Einfälle!”
Fein säuberlich sortiert stehen Deine Vorräte und Gewürze nun in Reih und Glied und Du freust Dich königlich!
Am Abend beginnst Du zu kochen und willst mal was Neues ausprobieren. “Ich hab doch hier diese spannenden Tempeh-Schneztel” was könnte ich denn damit machen? Ob die Ras El Hanout Gewürzmischung die ich hinten im Schrank gefunden hab vielleicht dazu passt?”
“Puh! Anstrengend. Die Zeit wird knapp, heute gibts nochmal Nudeln, aber morgen such ich mir ein gutes Rezept!”
Siehst Du worauf ich hinaus möchte? Ein entscheidendes Puzzleteil fehlt!
Ich möchte Dir eine Methode vorstellen, mit der Du Deinen Kleiderschrank ausmisten kannst, die erstmal gar nicht so viel mit Ordnung zu tun hat, sondern nur mit dem “Rezept”, das Du für Deine guten Outfits brauchst, damit Du eben jeden tag weißt, wonach Du greifen sollst!
Das Kleiderschrank-Ausmisten nach der Allison Bornstein Methode
“Marie Kondo kenne ich. Aber wer ist Allison Bornstein? Die neue Aufräumexpertin am Ordnungshimmel?”
Nein, Allison Bornstein ist Stylistin. Star-Stylistin um genau zu sein. Aber sie ist bekannt für ihre entspannten und tragbaren Looks. Also auch die richtige Beraterin für einen Kleiderschrank ohne Hollywood-Glamour.
Ihr Ansatz beim Kleiderschrank ausmisten beruht darauf, erstmal alles in drei Kategorien zu unterteilen:
- Regulars
- Nevers
- Hows
??? Ok. Und weiter?
Deine “Regulars”
Das sind die Kleidungsstücke die Du ganz regelmäßig trägst. Deine “easy-peasy-Teile” zu denen Du jeden morgen ohne Nachdenken greifst und Dich darin immer wohl fühlst.
Das müssen keine Kleidungsstücke sein, in denen Du besonders modisch aussiehst, oder die sich durch besondere Schönheit auszeichnen. Es muss sie nur verbinden, dass Du sie wirklich regelmäßig anziehst.
Deine “Nevers”
Das sind die Sachen, die Du nie oder sagen wir fast nie trägst. Erstmal egal aus welchem Grund. Dazu kommen wir gleich. Die kommen nun auch erstmal auf einen “Haufen” und werden dann anschließend in 3 Kategorien unterteilt:
- No: passt mir nicht mehr, ist kaputt, gefällt mir nicht mehr > kann weg!
- Not now: kann ich jetzt nicht entscheiden, hänge ich dran, brauch ich in der nächsten Schwangerschaft > wird in eine Kiste oder Koffer gepackt und unters Bett, auf den Schrank oder in den Keller geräumt
- How?: Ich finde es wunderschön, ich liebe es, ich weiß nicht wie ich es tragen soll/kombinieren soll, deshalb ziehe ich es nie an! > das ist dann der Stapel Nr.3 aus dem letzten Absatz…
Deine “Hows”
Diese Kategorie entsteht aus den Teilen die Du nie trägst. Nachdem Du die Sachen die du ausmistest und die Sachen die Du einlagerst weggeräumt hast, beginnst Du Deine Hows wiederzubeleben, indem Du Dir Outfits überlegst, in denen Du diese Teile mit Deinen Regulars kombinierst.
In Deinen Regulars fühlst Du Dich wohl. Sie funktionieren einfach für Dich.
Wenn Du Kleidungsstücke selten oder nie trägst, dann meistens, weil sie Dir zu schick sind für jeden Tag oder weil Du Dich selbst in ihnen nicht so richtig wiederkennst. Beides ändert sich sofort, wenn Du diese Kleidungsstücke mit einem “Jeden-Tag-Teil” zu einem Outfit kombinierst.
Mach unbedingt Fotos von all diesen neuen Outfitkombinationen, damit Du sie immer abrufen kannst.
Den Kleiderschrank neu sortieren
Mit dieser Methode hast Du nun alle Teile aus Deinem Kleiderschrank verbannt, die Du nicht trägst. Entweder komplett ausgemistet, oder eingelagert.
Hänge/lege nun alle Kleidungsstücke nach Produktgruppen sortiert in den Kleiderschrank zurück.
Alle Pullover an einem Ort, alle Röcke nebeneinander, alle Hosen nebeneinander usw.
Sortiere innerhalb dieser Produktgruppen nach Farbe (z.B. von links hell, nach rechts dunkel)
Dann kannst Du nämlich auch gut sehen, wovon Du genug hast und definitiv nichts neues kaufen solltest. Wenn Du z.B. im Bereich Blusen 5 weiße Teile hängen hast, dann ist hier beim Shopping wohl Zurückhaltung angesagt…
Genau wie Allison Bornstein vertrete ich schon immer die Meinung, dass Ausmisten allein noch keine langfristige Ordnung im Kleiderschrank schafft und vor allem keine Zufriedenheit mit der eigenen Kleidung.
Es ist essentiell sich mit seiner Kleidung auseinanderzusetzen und Outfits zu kombinieren, die Du nicht eh schon jeden Tag trägst.
Nur so kannst Du Deinen eigenen Stil weiterentwickeln und fühlst Dich nicht immer wieder gleich und langweilig gekleidet.
Es gibt einen Grund dafür, dass wir uns Kleidung kaufen, die wir selten tragen. Jeder Mensch hat eine gewisse Sehnsucht danach, wie er/sie aussehen möchte, oder sich in der Öffentlichkeit darstellen will. Das repräsentieren diese Kleidungsstücke und deshalb ist es wert, sie in die bestehende Garderobe zu integrieren und dadurch spannende, neue Outfits zu kombinieren, und neue Stilelemente an sich zu entdecken als immer nur im sicheren Hafen zu dümpeln.
Happy Styling!
ordentliche und stilvolle Grüße,
Deine Lotte
Möchtest Du herausfinden, welche Jeans und welches T-Shirt für Deinen Farb- und Körpertyp das Richtige ist, und wie Du daraus immer neue und spannende Alltags-Outfits kombinierst?
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Responses
Toller Beitrag und sehr kurzweilig, da er den Leser gleich aus einer gängigen Alltagssituation abholt. Finde den Ansatz mit den 3 Kategorien sehr spannend und praktikabel.
Hab automatisch angefangen meinen Kleiderschrank gedanklich in diese Kategorien zu stecken 🙂
Liebe Sarah, schön dass dir der Beitrag gefallen hat! Ich kann sehr empfehlen sich mit Allison Bernsteins Methode mal auseinanderzusetzen. Sie ist sehr lebensnah und für jede/n umsetzbar!
Liebe Grüße, Lotte