Umzug mit Ordnung – oder ordentlich umgezogen?
Was kann man tun, um organisiert umzuziehen und den Stress zu reduzieren?
Eine Ordnungsexpertin berichtet aus eigener Erfahrung und gibt Tipps und Tricks mit an die Hand.
Tipp Nr. 1: Vor dem Umzug (radikal) Ausmisten
Es dürfte ein Klassiker bei Umzügen sein: in letzter Sekunde wird alles in Kisten geworfen, eingepackt und mitgenommen. Angekommen im neuen Heim verschwinden die Kisten dann oft „erstmal“ im Keller, wo sie nicht selten Jahre später noch stehen. Warum? Weil man den Inhalt dann wohl offenbar doch nicht so dringend benötigt, andere Dinge wichtiger sind oder man einfach nicht weiß, wohin damit.
Die Krux an der Geschicht: „Alles was du besitzt, besitzt irgendwann dich. (Fight Club)“. (Eines meiner Lieblingszitate). Und das ist hier beim Thema Umzug deutlich spürbar, denn:
- Erst wird alles eingepackt und so in Kartons verstaut, dass es möglichst nicht kaputt geht.
- Der Karton wird (teilweise) weite Wege getragen, ist schwer und braucht Kraft.
- Es wird ein Platz für den Karton im neuen Zuhause gesucht.
- Womöglich ist der Karton mehrere Male im Weg, wird verschoben, umgestellt, wieder anders platziert.
- Irgendwann erinnert man sich nicht mehr, was überhaupt drin ist und öffnet den Karton mehrmals.
- Schlussendlich entscheidet man sich, den Karton auszuräumen oder gleich wegzuwerfen…
Wie ihr seht, verursachen Gegenstände niedriger Priorität viel Arbeit, sind immer wieder in unser Leben eingebunden und besitzen somit irgendwann uns und unsere Zeit. Zeit, die man, hätte man schon vor dem Umzug gut ausgemistet, sparen hätte können. Aus meiner Sicht wirklich sinnvoll, denn ist doch Zeit mit unseren Liebsten oder für sich alleine deutlich wichtiger, als Gegenstände, die wir nicht so richtig lieben oder brauchen.
Daher lautet meine Devise: schon wenn man auf Wohnungs- oder Haussuche ist, sollte mit dem Ausmisten begonnen werden.
Tipp Nr. 2: Frühzeitig starten
Anknüpfend an das vorige Thema ist es generell empfehlenswert, frühzeitig einen Umzug vorzubereiten. Denn in letzter Minute sind meist noch deutlich mehr Dinge zu tun, als man im Vorfeld dachte. Weiß man z.B., dass die alte Wohnung noch gestrichen werden muss? Dann möglichst früh mit dem Packen beginnen, die Kisten an einem Ort stapeln und so ggf. schonmal ein paar Räume streichen. Braucht man Dinge im neuen Heim nicht mehr, weil sie dort bereits vorhanden sind? Dann können diese Sachen frühzeitig verkauft / verschenkt / entsorgt werden. Benötigt man alle Deckenlampen noch, oder reicht vielleicht eine Lampe pro Raum für einen gewissen Zeitraum? Dann können die überschüssigen bereits abmontiert und eingepackt werden. Ich garantiere euch: alles, was im Vorfeld erledigt wurde, erleichtert hinterher ungemein das Leben und man ist froh, am Umzugstag nicht noch mehr To Do`s zu haben.
Tipp Nr. 3: Umzugskartons farbig beschriften
Was ich damit meine, sieht man auf meinem Titelbild: ich habe mir für unseren Umzug vorab farbige Aufkleber gekauft, die nach Zimmern geordnet waren. Sie waren schön groß und man konnte gut dazu schreiben, was sich in der Kiste befindet. Am Umzugstag selbst hat das wirklich enorm geholfen, da ich nur die Farbe sehen brauchte und sagen konnten: „Schlafzimmer“. Beziehungsweise war auch für unsere Umzugshelfer sehr schnell ersichtlich, wo der Karton hinmuss. Im Zimmer selbst habe ich dann alle Kisten so gestapelt, dass das Etikett immer nach vorne gezeigt hat, so dass ich auf einen Blick sehen konnte, was sich in der Kiste befindet. Wirklich gut!
Tipp Nr. 4: Mit System packen
Je nachdem, was für einen Umzug man macht, so bleibt nicht alles an dem Platz, an dem man es bisher aufbewahrt hat. Wir haben uns zum Beispiel räumlich etwas vergrößert und Einbauschränke dazu bekommen. Dadurch wusste ich, dass Gegenstände, die bisher in Kommode XY aufbewahrt wurden, zukünftig in Schrank YZ einsortiert werden. Ich habe dann direkt so gepackt, dass alles, was in Schrank YZ kommen soll, in einer (oder mehreren) Kisten ist, auch wenn das nicht dem aktuellen Stand entsprach. Zugegeben, man muss sich in diesem Fall vorab schon einige Gedanken machen und gut überlegen, wo man was verstauen möchte. Es ist außerdem im Prozess des Packens ein kleines bisschen aufwendiger. Aber im neuen Zuhause angekommen, in dem sich die Kisten stapeln und alles im Chaos versinkt, hat es mir die Arbeit enorm erleichtert. Denn so musste ich nicht erst in verschiedenen Kisten suchen, was ich noch mit in den Schrank packen könnte, sondern es war alles beisammen und konnte schnell und effizient ausgepackt und eingeräumt werden.
Tipp Nr. 5: Nichts überstürzen
Ein Umzug kostet viel Kraft und Nerven. Was man dann nicht noch zusätzlich gebrauchen kann, ist, wenn einem die Zeit im Nacken sitzt. Wenn die Möglichkeit besteht, so würde ich auf jeden Fall immer etwas Reservezeit einplanen, um alle Aufgaben gut abarbeiten zu können. Muss in der alten Wohnung / Haus noch gestrichen oder geputzt werden? So ist es sinnvoll, den Umzugstag schon vor dem endgültigen Vertragsende zu setzen, so dass man im Anschluss an den Umzug noch diese Dinge an einem anderen Tag erledigen kann. Ist das zeitlich nicht möglich, so sollte man sich auf jeden Fall genügend Hilfe besorgen, damit sichergestellt ist, dass alles gut und möglichst stressfrei an einem Tag gemacht werden kann.
Mein Fazit: durch frühzeitige Planung, vorausschauendes Packen und rigoroses Aussortieren vor dem Umzug verlief der Umzug selbst und das Einrichten danach relativ reibungslos.
Ich fand (fast) alles sofort wieder und konnte schnell und effizient auspacken, so dass wir nicht lange im Chaos leben mussten. Außerdem gab es nichts, von dem ich nicht wusste, wohin damit, da ich für alles schon im Vorfeld einen Platz im Kopf vorgesehen hatte und den Gegenstand auf jeden Fall behalten wollte.
Natürlich passieren immer noch andere unvorhergesehene Dinge und ein Umzug kostet viel Kraft, aber die genannten Punkte haben die Arbeit enorm erleichtert und viel Zeit und Nerven gespart. 🙂
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