Muss das Ende organisiert werden?

Kaum einer redet gerne über dieses Thema, aber dennoch sollte es thematisiert werden - Der Tod. Keiner von uns kann davor weglaufen und deshalb ist es wichtig, dass wir uns zu Lebzeiten Gedanken darüber machen, was nach unserem Ableben passieren soll.
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Heute habe ich ein Thema im Gepäck, dass mir wirklich nicht leicht fällt, aber, wie ich finde, schon sehr wichtig ist, denn irgendwann passiert es uns allen einmal. Wir müssen sterben. Aktuell ist dieses Thema leider in unserer Familie sehr präsent. Meine Oma ist nach einem langen, gesunden und ich denke auch glücklichen Leben von uns gegangen.
Als ich mich vor kurzem mit einer Freundin darüber unterhalten habe, kam sie mit diesem Thema auf mich zu:

“Wie ist das eigentlich mit den Hinterbliebenen? Die haben doch eigentlich viele andere Dinge im Kopf, wenn ein geliebter Mensch von ihnen geht, als sich um solche Dinge zu kümmern, wie:
Welche Versicherungen müssen gekündigt werden? Welchen Telefonanbieter hatte er/sie? Welche Zeitschriften Abos müssen abbestellt werden? Und und und. Es wäre doch sinnvoll, wenn man so etwas zu Lebzeiten organisiert, damit sich die Angehörigen später nicht den Kopf darüber zerbrechen müssen, oder?”

Recht hat sie!

Auch, wenn wir uns vielleicht nicht mit diesem Thema auseinandersetzten wollen – “ich bin ja noch jung und hab noch Zeit” – leider, leider, leider kann so etwas schneller passieren, als es uns lieb ist. Das Leben ist endlich.

Und genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass man sich auch schon früher wenigstens einmal Gedanken macht.

Bei uns war zum Glück alles schon weit vorher geregelt. Aber es gibt sicherlich auch Situationen, wo entweder nichts geregelt ist, oder man sich vielleicht nicht so nahe stand, dass man eben die oben genannten Fragen nicht beantworten kann.

Wie mache ich es den Hinterbliebenen leichter?

Meine Freundin hatte schon sehr gute Ansätze mitgebracht, als sie mich darauf angesprochen hatte und ich habe mir in den letzten Tagen wirklich viele Gedanken darüber gemacht.

In seinem Testament regelt man Dinge, wie den Nachlass und evtl. auch, wie man beerdigt werden möchte.

Woher aber sollen die Hinterbliebenen denn wissen, welche Zeitschriften ich abonniert habe? Woher sollen sie wissen, wo sie was bei mir zu Hause finden? Richtig. Nur durch ganz viel Aufwand, indem sie meine Unterlagen durchgucken und sich durch mein Hab und Gut wühlen.

Dass so etwas eine wirklich schwierige Angelegenheit sein kann, kann man sich sicherlich vorstellen. Man hat den Kopf eigentlich komplett woanders.

Ich habe mir also in den letzten Tagen, während wir uns um die Hinterlassenschaften meiner Oma gekümmert haben, Gedanken darüber gemacht, was meine Liebsten momentan wissen müssten, wenn es mich mal nicht mehr gibt, damit sie sich darüber nicht den Kopf zerbrechen müssen. Ich möchte nicht, dass meine Lieben sich Sorgen machen müssen, dass sie irgendetwas vergessen haben. Sie sollen in aller Ruhe trauern können, weil alles geregelt ist. Und mit alles meine ich auch wirklich alles.

Dem ein oder anderen mag das eventuell ein wenig makaber vorkommen, aber gerade weil dieses Thema im Moment so präsent ist, ist es mir wichtig jetzt darüber nachzudenken und zu schreiben.

Am besten wäre es doch, wenn auf ein bis zwei Zetteln wirklich alles zu finden ist, was für die Hinterbliebenen wichtig zu wissen ist. Nicht solche Dinge, die eh bereits im Testament stehen, sondern solche, die eben nicht dort geregelt werden.

LISTEN ERLEICHTERN DAS LEBEN

Ich bin definitiv Listenverliebt. Vielleicht gerade, weil ich ein “aus den Augen – aus dem Sinn” Mensch bin, helfen sie mir in so vielen Situationen immer den Überblick zu behalten. Und deswegen finde ich auch für diese Angelegenheit eine Liste sehr praktisch.

Ich hatte mich noch mit meinem Vater darüber unterhalten, was er von einer solchen Liste halten würde, denn er ist ja momentan in genau dieser Situation. Er fand sie erst unnötig – klar, bei Oma war alles geklärt und bekannt. Aber als ich ihn fragte, was er denn beachten müsse, wenn ich vor ihm gehen sollte, wusste er das nicht.

“Du hast schon recht. In dem Fall wäre eine solche Liste mit Details wirklich gut. Man kann zwar die 6 Wochen warten und das Konto sperren. Mal gucken, wer sich dann alles meldet. Aber einige buchen ja auch nur jährlich ab. So hat man zumindest alles sofort erledigt.”, meinte er.

Wie denkst du darüber?

In meinen Unterlagen findet man nun jedenfalls eine Liste, die den Hinterbliebenen eine genaue Anleitung gibt, worauf sie achten müssen. Was sie kündigen müssen, was ich mir für meinen Blog wünsche und wo sie was mit den Social Media Kanälen machen müssen. Denn keiner, weder meine Eltern, noch mein Freund sind auf diesen Kanälen unterwegs und wüssten, wonach sie suchen müssten.

Diese Liste habe ich in die “Wichtig”-Mappe ganz vorne hineingelegt. Da sind ja bereits solche Dinge wie Geburtsurkunde, Patientenverfügung usw. drin. Und ich denke, dass diese Liste gut dazu passt. Eine Mappe, in der alles Wichtige (wie die Aufschrift schon sagt) vorhanden ist. Eine Mappe und für die Hinterbliebenen ist alles klar, sodass sie über solche Dinge nicht nachdenken müssen und nichts in Vergessenheit gerät.

Was ist sonst noch wichtig zu wissen?

Wir haben aber noch etwas anderes gelernt, dass vielleicht nicht jeder weiß. Wenn ein Mensch von uns gegangen ist im eigenen Haus, ist es empfehlenswert eher den Hausarzt, als den Notarzt (112) anzurufen. Wenn nämlich der Notarzt kommt, um den Tod festzustellen, müssen sie auch immer die Polizei dazu rufen, weil sie die verstorbene Person nicht kennen. Auch, wenn es eigentlich offensichtlich ist, dass ein natürlicher Tod eingetreten ist, muss die Polizei durch eine sogenannte “Leichenschau” beurteilen, ob ein Tod wirklich natürlich war.

Wenn man sich so etwas ersparen möchte und es absehbar ist, dass ein geliebter Mensch von uns gehen wird, sollte man den Hausarzt darum bitten, erreichbar zu sein.

Andere wichtige Informationen habe ich übrigens in zwei sehr ausführlichen Zeitungsartikeln der NWZ gelesen. Es lohnt sich da einmal hineinzuschauen.

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