Death Cleaning – eine Einführung

Death Cleaning ist eine Methode des bewussten Entrümpelns, geprägt von Margareta Magnusson. Ziel ist es, Besitz zu reduzieren, Ordnung zu schaffen und Angehörige zu entlasten. Der Prozess umfasst Planung, Ausmisten, Dokumentenorganisation und emotionale Reflexion. Es fördert Klarheit, Freiheit und ein bewussteres Leben.

Wer kennt es nicht? Im Laufe des Lebens sammelt sich in unseren Haushalten eine Unzahl von Gegenständen an. Viele davon verbinden wir mit Erinnerungen, Geschichten – und Emotionen. Je mehr Zeit vergeht, umso größer wird der Berg an Dingen, wenn wir nicht regelmäßig aussortieren und entrümpeln.

Dadurch gewinnt die Kunst des Loslassens und des Ordnens des Besitzes mit zunehmendem Alter an Bedeutung, zumindest wenn wir unser Zuhause funktional und einladend gestalten möchten. Zudem machen wir uns vielleicht darüber Gedanken, was mit unseren Lieblingsstücken einmal passieren soll, wenn wir nicht mehr da sind.

Als Ordnungsexpertinnen klären wir, Tanja, Lorenz (Ordnungsfan), Karin Treichler (Karin räumt auf) und Bettina Tusk (EINFACH | GUT | SORTIERT) Sie in diesem Beitrag auf.

Wir veranschaulichen, was hinter dem Begriff Death Cleaning steckt. Kurzum geht es darum, Veränderungen anzunehmen, Verantwortung zu übernehmen und Vorsorge zu treffen. Er beschreibt eine große, oftmals generationenübergreifende Aufgabe.

 

Die Ursprünge von Death Cleaning

Der Begriff wurde durch Margareta Magnusson geprägt. Sie beschreibt diese Methode in ihrem Buch The Gentle Art of Swedish Death Cleaning. Ursprünglich handelt es sich jedoch um eine Praxis, die in skandinavischen Kulturen tief verwurzelt ist. Auf Schwedisch ist die Methode als döstädning bekannt.

Skandinavien ist bekannt für seine minimalistischen Lebensstile, Wohnungseinrichtungen und die Betonung von Einfachheit. Death Cleaning ist eine natürliche Weiterführung dieser Werte.

Warum ist Death Cleaning relevant?

Death Cleaning ist eine Methode des Entrümpelns, die darauf abzielt, das eigene Leben zu ordnen und überschaubar zu gestalten.

Und zwar nicht nur für einen selbst, sondern auch für die Hinterbliebenen. Dieses Konzept ist vor allem mit dem Gedanken verbunden, die Last materiellen Besitzes zu verringern und damit einen klareren Fokus auf das Wesentliche im Leben zu legen.

In einer Gesellschaft, die oft von Überfluss und Konsum geprägt ist, gewinnt Death Cleaning zunehmend an Bedeutung. Es ermutigt uns, sich der eigenen Sterblichkeit bewusst zu werden und früh genug bewusste Entscheidungen im Umgang mit unserem Besitz zu treffen.

Die Philosophie hinter Death Cleaning

Death Cleaning fordert dazu auf, sich bewusst mit der eigenen Vergänglichkeit auseinanderzusetzen. Statt Angst vor dem Tod zu haben, kann diese Praxis helfen, ein positives und friedliches Verhältnis zur Endlichkeit des Lebens zu entwickeln.

Der Prozess des Entrümpelns kann auch emotional befreiend wirken. Erinnerungsstücke zu durchforsten, kann melancholisch sein, bietet jedoch gleichzeitig die Chance, bedeutsame Momente des Lebens zu reflektieren und wertzuschätzen.

Death Cleaning kann übrigens bereits in jüngeren Jahren begonnen werden, die Methode ist nicht unbedingt an das höhere Alter gebunden. Im Laufe des Lebens können Sie immer wieder Bilanz ziehen und neu entscheiden, was bleiben darf und was gehen soll.

Fünf praktische Schritte zum Death Cleaning

  1. Planung und Vorbereitung

Beginnen Sie mit einer Bestandsaufnahme. Welche Gegenstände haben persönliche     oder praktische Bedeutung? Welche können losgelassen werden? Setzen Sie sich      realistische Ziele und Zeitpläne.

  1. Ausmisten und Organisieren

Spenden Sie, was Sie länger als ein Jahr nicht mehr benutzt haben, Ihnen nicht mehr passt oder gefällt. Oder überlegen Sie sich jetzt schon, wer von Ihren Liebsten welche Dinge bekommen soll. Behalten Sie nur Ihre Lieblingsstücke. Nehmen Sie sich für diesen Prozess gern Zeit und holen sich bei Bedarf professionelle Unterstützung einer Ordnungsexpertin oder Hilfe von Freunden oder der Familie. Sie können helfen, Entscheidungen zu treffen, oder sich um Gegenstände kümmern, die Ihnen schwerfallen loszulassen.

  1. Wichtige Dokumente zusammenstellen

Organisieren Sie Papiere wie Testamente, Versicherungspolicen und Bankunterlagen. Diese sollten leicht auffindbar und gut sortiert sein. In einem späteren Blogartikel werden wir Ihnen den Notfallordner vorstellen. Binden Sie dabei gern Familienmitglieder oder eine Person Ihres Vertrauens mit ein. Denken Sie bei der Entsorgung der überflüssigen Dokumente an eine datenschutzkonforme Vernichtung.

  1. Positive Erinnerungsstücke bewahren

Daneben spielen Erinnerungsstücke eine emotionale Rolle. Wählen Sie eine Handvoll persönlicher Erinnerungen aus, die Ihnen wirklich etwas bedeuten. Geben Sie diesen Stücken gern einen besonderen Rahmen oder Platz, um diese würdig aufbewahren und genießen zu können. Margareta Magnusson schlägt in Ihrem Buch die Wegwerfschachtel vor, in die Sie Erinnerungen legen, die persönlich sind und nach Ihrem Tod gleich weggeworfen werden können.

  1. Emotionalen Ballast abwerfen

Nehmen Sie sich auch Zeit, emotionalen Ballast loszulassen. Erinnern Sie sich daran, dass Erinnerungen nicht an materielle Dinge gebunden sind. Gespräche mit Freunden oder Familienangehörigen können hilfreich sein.

 Fazit

Sie merken, ein aufgeräumter Lebensraum führt oft zu mentaler Klarheit. Indem Sie Ihren Besitz reduzieren und übersichtlich gestalten, entlasten Sie Ihre Angehörigen davon, sich nach Ihrem Tod um eine Überfülle von Dingen zu kümmern. Und Sie selbst gewinnen für Ihr Leben ein neues Gefühl der Kontrolle und Freiheit.

Wir Ordnungsexpertinnen sind überzeugt, Death Cleaning ist mehr als nur eine Methode des Aufräumens. Es ist eine Haltung, die zu mehr Klarheit, Frieden und bewussterem Leben führt. Indem Sie diesen Prozess annehmen, entlasten Sie sich und Ihre Liebsten. Sie schaffen Platz für das Wesentliche im Leben. Fangen Sie früh genug an und nehmen Sie gerne bei Bedarf unsere Unterstützung an!

Ganz nach dem Motto von Margareta Magnusson

 „Wenn man darüber nachdenkt, was einmal bleiben soll, kommt das Leben jetzt in Ordnung“

Bücher zum Thema

  • Margareta Magnusson: Frau Magnussons Kunst, die letzen Dinge des Lebens zu ordnen. Fischer, 2018
  • Ursula Ott: Das Haus meiner Eltern hat viele Räume. btb, 2021 (die Autorin beschreibt den langen und emotionalen Prozess der Hausräumung, ist nicht speziell Death Cleaning sondern zeigt, was es bedeutet, wenn das die Eltern eben nicht gemacht haben)

Weitere Artikel zum Thema

https://www.gutinordnung.de/death-cleaning

https://ordnungswelt.com/death-cleaning-und-was-das-mit-dir-zu-tun-hat/

https://einfachgutsortiert.de/blog/categories/death-cleaning

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