Raus aus der Routine = Keine Motivation?
Bei mir war es schon immer ein Problem, wenn ich bei Aufgaben aus der Routine gerissen werde. Sobald etwas nicht mehr routiniert abläuft, gerät es eben gerne mal in Vergessenheit, oder ich sage mir: “Ach das machst du einfach morgen.” Ohne eine externe Deadline, kann sich dieses „Morgen“ dann aber auch mal weit nach hinten ziehen. Ich bin froh zu wissen, dass ich damit nicht alleine bin, denn viele meiner Kunden haben genau das gleiche „Problem“.
Ich mag es eigentlich nicht so gerne Problem nennen, denn im Grunde genommen sehe ich dieses Aufschieben nicht als ein solches an. Es wäre eines, wenn ich terminliche Aufgaben nicht rechtzeitig schaffen würde, aber das passiert mir nicht. Wie ich so etwas vermeide, hatte ich schon einmal in einem separaten Beitrag geschrieben zum Thema Aufschieberitis geschrieben. Schau gerne mal rein.
In dem Beitrag ist unter anderem auch von Motivationsphasen die Rede. Was aber soll man machen, wenn solche Motivationsphasen für die eigentliche Aufgabe, die man mal machen „müsste“, irgendwie nie so richtig aufkommen. Oder, wenn man kurzzeitig motiviert ist, dann den Berg der Aufgabe sieht und die Motivation sofort wieder nachlässt?
Eat the frog
Ich persönlich finde ja, dass diese Aussage immer wieder zu leichtfertig in den Raum geschmissen wird. Selbstverständlich ist es so, dass alle anderen Aufgaben einfacher sind, bzw. einem einfacher vorkommen, wenn man die schwierigste oder lästigste Aufgabe, auf die man eben am wenigsten Lust hat, zuerst macht. Aber die Motivation zu finden, genau diese Aufgabe anzupacken, ist nicht immer einfach.
Was bringt es mir, wenn ich mir vornehme, dass ich erst das „schlimmste“ mache, bevor ich die anderen angehe, jedoch nicht wirklich die Muße oder Disziplin habe diese Aufgabe zu erledigen und sie immer wieder aufschiebe? Das einzige, was es mir evtl. bringt ist, dass die anderen Aufgaben auch alle aufgeschoben werden.
Sollte es dir mit diesem Trick – zuerst die „schlimmste“ Aufgabe zu erledigen – schon leichter fallen, die Aufgabe anzugehen, weil du weißt, dass alles andere dann nur noch halb so wild ist, dann beglückwünsche und beneide ich dich. Für mich klappt diese Methode nur, wenn ich eh schon motiviert oder fest in meinen Routinen bin.
Sein Mindset ändern
Einer der wichtigsten Punkte ist dabei das eigene Mindset. Gedanken sind ein sehr machtvolles Werkzeug, mit dem man sich selber überlisten kann. Dir sagt ja bestimmt der sogenannte „Placebo-Effekt“ was, richtig? Wenn man glaubt, dass man ein Medikament nimmt, kann es genauso gut helfen, als würde man tatsächlich das Medikament einnehmen. Und so verhält es sich auch sonst mit unseren Gedanken. Wenn ich mir immer wieder einrede, dass der Keller oder Dachboden so unglaublich voll ist und ich es nicht schaffen werde ihn auszumisten, dann überzeuge ich mich selbst damit, dass diese Aufgabe wahnsinnig anstrengend und lästig ist. Die Folge daraus ist, dass man es vor sich herschiebt.
Es heißt ja so schön: “Der Glaube versetzt Berge.” Dementsprechend hilft es mir, wenn ich mich der Aufgabe gegenüber mit anderen, positiven Gedanken widme. Wichtig ist dabei, dass man sich selber auch glaubt. Je häufiger und überzeugender man sich selber sagen kann, dass es sich befreiend anfühlen wird hinterher, oder dass es Spaß machen wird, diese Aufgabe zu erledigen, desto besser. Ich mache das sehr gerne mit meinen Kunden. Die meisten sehen immer nur den Berg der Aufgabe und ich sehe sofort die Demotivation in ihren Gesichtern. Ich versuche dann immer, das Mindset des jeweiligen Kunden nach und nach zu ändern, sodass sie aus der Demotivation herausfinden und die Aufgabe letztlich als wirklich nicht mehr aufwendig oder schlimm empfinden.
Vision Board
Ich persönlich bin ein total visuell veranlagter Mensch. Ich liebe es ein Endergebnis zu verbildlichen und mir so genau vorstellen zu können, wie es mal aussehen kann, wenn ich fertig bin. Deswegen brauche ich auch für alles irgendwelche Listen, die ich mir sichtbar hinstellen kann.
Ein Vision-Board ist eben auch eine schöne Möglichkeit, um die eigenen Ziele in Bilder zu fassen und immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Das Schöne an einem solchen Vision-Board ist auch noch, dass man sich kreativ so richtig auslassen kann. Je hübscher du es für dich gestaltest, desto attraktiver wird das Ziel für dich. Aber Achtung: Es muss trotzdem immer noch realistisch bleiben. Mach dir also kein Vision-Board für einen Wellnessbereich, den du im Keller schaffen möchtest, wenn du nur eine kleine Parzelle hast – um es mal übertrieben darzustellen.
Responses
Langsam in Schwung kommen, von kleinen Errungenschaften zu grösseren Aufgaben, das ist bei mir das einzige das hilft wieder Motivierung zu finden. Ich kann mir zehn Mal eine Deadline setzen, oder eine Aufgabe mit Erinnerungston im Telefon setzen, ich werde zehn Mal überhaupt nichts erledigen und nur mehr und mehr ein schlechtes Gewissen schieben das mich dann noch mehr runterzieht. Teufelskreis, schrecklich. Ist mir schon so oft passiert.
Wenn ich mit ein paar Handgriffen hier und dort anfange, dann geht das meist gut. Ich scheine dabei Schwung zu bekommen weil ich bei jedem bisschen auf mich stolz sein kann. Je mehr ich dann so nach und nach schaffe, um so glücklicher kann ich sein.
Und was mir dabei hilft mit Kleinem anzufangen ist den ersten praktischen Schritt zu tun. Das kann zu einer Näharbeit z.B. nur das Einlegen vom Faden in die Maschine sein. Sobald ich das hab, da kann ich dann oft noch was zweites machen… und manche Male ertappe ich mich nach mehreren Stunden des Nähens dass es doch ging! Was vor dem Fadeneinlegen äusserst zweifelhaft war. Ich scheine mich immer wieder selber überlisten zu müssen. Den faulen inneren Hund austricksen.