Fröhliche Weihnachten – trotz Chaos?
Wie gehst du damit um, wenn du das Gefühl hast, an Weihnachten im Chaos zu versinken?
Bettina Tusk ist EINFACH | GUT | SORTIERT und schreibt darüber, das Fest der Liebe in stürmischen Zeiten zu meistern.
Nicht jedem fällt das Ausmisten leicht. Manchen grundsätzlich nicht, anderen nur im Bezug auf einige Dinge. Ich gehöre zu letzterem. Einige Dinge kann ich nur schwer ausmisten, obwohl ich genau weiß, dass ich sie definitiv nicht benutze, geschweige denn brauche. Dieses Jahr habe ich es endlich geschafft, diese Dinge gehen zu lassen. Das war nicht ganz einfach, aber letztendlich fühlt es sich sehr gut an, sie endlich ausgemistet zu haben.
Kennst du dieses Gefühl, dass man nach dem Ausmisten hat? Man fühlt sich erleichtert und irgendwie befreit. Es hat mir geholfen, mir dieses Gefühl im Vorfeld immer wieder ins Bewusstsein zu rufen.
Es gibt die verschiedensten Gründe, warum man Dinge nicht ausmisten möchte, obwohl man sie nicht braucht. In diesem Beitrag habe ich fünf verschiedene Ausreden, die ich bei der Arbeit mit meinen Kunden immer wieder gehört habe. Natürlich gibt es noch viel mehr – ganz unten im Video habe ich noch fünf weitere für dich zusammengefasst.
Geschenkte Dinge auszumisten, fällt vielen Menschen besonders schwer. Nachvollziehbar – schließlich möchte man den Schenkenden ja nicht enttäuschen. Meistens ist es so, dass man Dinge verschenkt, die man selber gerne mag. Leider bedeutet das nicht zwingend, dass es der Person, die man beschenken möchte, diese Dinge auch mag.
Möchtest du zukünftig nicht mehr unpassende Geschenke bekommen, geh mit gutem Beispiel voran. Verschenke selber nur noch verbrauchbare Dinge oder Zeit. Außerdem hilft es, wenn du ganz offen mit deinen Wünschen umgehst. Manche Menschen wollen einfach nicht ohne etwas in der Hand kommen, wenn sie zum Beispiel zum Essen eingeladen werden. Mach dir eine Liste mit Kleinigkeiten, die du kommunizieren kannst. So haben die Menschen in deiner Umgebung zumindest eine Idee davon, was dir gefällt und was nicht.
Geschenke, die du bereits erhalten hast, darfst du ohne schlechtes Gewissen ausmisten. Kontrollierst du, ob die Dinge, die du jemanden geschenkt hast, irgendwo aufgestellt wurden? Nicht? Siehst du – genauso werden es die anderen Personen sicherlich auch nicht machen. Du kannst aber auch die betreffende Person fragen, ob sie den Gegenstand wiederhaben möchte. Schließlich schenkt man, wie oben bereits erwähnt, meist Dinge, die man selber gerne hätte. Es kommt immer darauf an, wie die Person, die dir etwas geschenkt hat, damit umgehen würde und das kannst du am allerbesten einschätzen.
Das habe ich auch schon sehr häufig zu hören bekommen. “Das können wir nicht ausmisten. Das brauche ich doch alles noch.” Fünf Staubwedel, 40 Stoffbeutel, 30 Paar Schuhe. Wenn du ganz ehrlich zu dir bist, brauchst du es dann immer noch alles?
Meistens stellt sich beim näheren Nachfragen dann raus, dass man eigentlich immer nur den einen Staubwedel benutzt und einen Stoffbeutel im Auto hat, die anderen aber nie benutzt werden und man 3–4 Paar Schuhe hat, die man fast täglich trägt – je nach Jahreszeit – und der Rest verstaubt im Regal.
Ist das so, dass du die Dinge wirklich benutzt, dann behalte sie. Benutzt du es eher als Ausrede, trenne dich endlich von den Dingen. Hinterfrage deine Entscheidungen und sei wirklich ehrlich zu dir selbst. Bist du dir unsicher, kannst du die Dinge auch erst einmal für eine kurze Zeit (max. ein Jahr) auf den Dachboden oder im Keller verstauen oder sie markieren. Benutzt du den Gegenstand, nimmst du die Markierung ab. Überall, wo noch eine Markierung vorhanden ist, oder ist die Kiste die ganze Zeit unberührt im Keller oder auf dem Dachboden, fällt dir das Ausmisten dieser Dinge gleich viel leichter.
Auch sehr beliebt unter den Ausreden, warum man etwas nicht ausmisten möchte, ist: “Das ist doch noch gut. Sowas kann man doch nicht wegschmeißen.” Ganz genau. Wegschmeißen soll man es doch auch gar nicht. Wenn man es nicht braucht, sollte man es aber aussortieren. Das ist doch ein großer Unterschied. Nicht alle aussortierten Dinge müssen gleich weggeschmissen werden. Aber Dinge sollten den Zweck, für den sie gemacht wurden – aus einer Tasse soll getrunken werden, in einer Vase sollten Blumen stehen, Schuhe sollten getragen werden – erfüllen. Findest du nicht auch?
Warum also sollte man die Dinge behalten, wenn sie noch gut, jedoch nicht mehr benötigt werden? Wenn sie noch gut sind, kannst du sie noch weitergeben, damit sich jemand anderes an ihnen erfreuen kann. Es gibt eine Menge Möglichkeiten, die Dinge weiterzugeben – verschenken, spenden, verkaufen. Mit welcher Möglichkeit fühlst du dich am wohlsten, wenn du darüber nachdenkst, etwas auszusortieren?
Ein Problem, das wirklich schwierig sein kann. Man möchte gerne Dinge ausmisten und selbst, wenn sie einem gehören, holt der Partner sie wieder aus der Kiste und legt sie wieder zurück, weil er oder sie sie nicht gehen lassen möchte. Das einzige, was da hilft: ein klärendes Gespräch. Setzt euch zusammen und redet über die Dinge, die dein*e Partner*in nicht gehenlassen möchte. Warum sollen sie bleiben? Welchen Zweck erfüllt es? Bedeuten die Dinge ihm/ihr etwas? Wenn nicht – erkläre ihm/ihr, warum du sie gehenlassen möchtest und dass es dir wichtig ist, diesen Freiraum zu schaffen.
An vielen Dingen in unserem Zuhause hängen Erinnerungen. Die Jacke, die ich getragen habe, als ich meinen ersten Vortrag gehalten habe, die Kleidung, die meine Kleine in den ersten Wochen getragen hat … es gibt jede Menge Dinge, die mich an verschiedene Zeiten und Situationen erinnern. Dennoch ist es kein Grund, sie für immer aufzubewahren, denn dann würde nie etwas das Haus verlassen.
Die Erinnerung an schöne Zeiten endet nicht, wenn man Dinge ausmistet. An schöne Zeiten erinnert man sich auch ohne materielle Erinnerungsstücke und Dinge, die einen an schlechte Zeiten erinnern, sollte man schon gar nicht aufheben.
Natürlich bedeutet es nicht, dass man keinerlei Erinnerungsstücke aufbewahren darf. Dinge, die einem viel bedeuten, sollte man in Ehren halten und ihnen einen besonderen Platz geben. Es sollte nur nicht überhandnehmen und als Ausrede dafür verwendet werden, einfach alles zu behalten. Es reicht auch nur einen von den Bodys unserer Tochter zu behalten, die sie in den ersten Wochen getragen hat.
Such dir eine Kiste für Erinnerungen und begrenze dich auf diese eine Kiste. Ist sie voll und du möchtest etwas Neues hinzulegen, überlege, ob etwas in ihr ist, dass dir weniger wichtig ist und du somit gehen lassen kannst. Die Bedeutung der Dinge verändert sich schließlich mit den Jahren.
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Bettina Tusk ist EINFACH | GUT | SORTIERT und schreibt darüber, das Fest der Liebe in stürmischen Zeiten zu meistern.
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