Möglichkeiten, um Erinnerungsstücke aufzubewahren
Es ist in Ordnung, wenn du deine Erinnerungen in physischer Form noch aufbewahren möchtest.
Handelt es sich jedoch um größere Gegenstände, sollte die Aufbewahrung in der Relation dazu stehen.
Du kannst größere Gegenstände abfotografieren, bevor du sie weitergibst.
Erstelle ein Album daraus, in dem du darin blättern kannst. Ist der Gegenstand nämlich groß, wirst du kaum immer wieder in die Abstellkammer gehen, den Dachboden oder den Keller besuchen, um dir in regelmäßigen Abständen deine Erinnerungsstücke zu betrachten.
Bewahre nur einen Teil des Erinnerungsstückes auf.
Meine Mama hatte uns nach unserer Hochzeit einen Bilderrahmen geschenkt, der tiefer war als übliche Bilderrahmen. Darin befand sich ein Hochzeitsbild, ein Teil der Blüten meines Brautstraußes und ein Stück der Gastgeschenke die wir bei unserer standesamtlichen Trauung unseren Gästen mitgegeben hatten.
Verwende sie im Alltag. Somit sind die Erinnerungen immer präsent.
Das Endgegner-Erinnerungsstück
Ich fahre mit dem Auto nach Hause. Ein staubiger Geruch weht über den Kofferraum bis zum Fahrersitz hin.
Sollte dies der erste Eindruck von der einen Sache sein, die ich nach all den Jahren mit eigenen Händen aus meinem Elternhaus herausgetragen habe?
Mein Hochzeits- und mein Verlobungskleid befinden sich nun wieder in meiner Obhut.
Gedanklich habe ich selbst mit diesen Kleidern bereits an den Abenden abgeschlossen, an denen ich sie wieder ausgezogen hatte.
Da wir in einer kleinen Wohnung gelebt haben, sollten sie vorerst bei meinen Eltern untergebracht werden. „Man könnte es ja noch irgendwann gebrauchen…“
Irgendwann sind jetzt knapp 20 Jahre her und ehrlich gesagt habe ich all die Jahre nicht daran gedacht.
Auch als wir selbst irgendwann in ein Haus umgezogen sind, und ich es hätte unterbringen können.
Zu Hause angekommen öffne ich den Reisverschluss der Kleidertaschen.
Sorgfältig eingepackt und als ob sie nie getragen worden wären hängen sie ordentlich und sauber an den Kleiderbügeln.
Kein modriger Geruch was ich nach all den Jahren vermutet hätte. Behutsam nehme ich sie heraus. Ich weiss jetzt schon, was ich damit machen werde.
Nun beginne ich, einige Organisationen zu kontaktieren, möchte die Kleider spenden. Starte Umfragen in den sozialen Medien. Kein Bedarf.
Versuche sie zu verkaufen und möchte nun den Erlös spenden. Niemand interessiert sich dafür.
Zum Schluss finde ich ein Theater, dass die Kleider annimmt.
Ich bin überglücklich.
Das Einzige was ich möchte ist, dass in diesen Kleidern gelacht wird.
Bei der Übergabe gibt es ein wunderschönes Gespräch – und wir lachen.
Und genau das ist es, was nun in meiner Erinnerung bleiben wird.