Warum wollte ich meinen Kleiderschrank so stark minimieren?
Auch, wenn ich an sich, meiner Meinung nach, vorher schon nicht mega viel im Kleiderschrank hatte (lediglich eine Stange, eine Schublade 3/4 mit Oberteilen und eine Schublade 1/2 voll mit Hosen, Leggings und Kuschelsachen für zu Hause), hat mich das Thema Capsule Wardrobe schon immer fasziniert. Je mehr ich über die Jahre ausgemistet habe, desto mehr finde ich auch, was ich noch weggeben kann. Von Minimalismus möchte ich noch nicht sprechen, auch wenn wir durchaus bewusst konsumieren. Ich persönlich finde aber dennoch, dass wir noch zu viel haben, um uns wirklich als Minimalist zu bezeichnen. Wobei Minimalismus ja nicht bedeutet, dass man nur noch eine bestimmte Menge an Dingen besitzen darf, sondern dass man sich mit dem auseinandersetzt, was man hat, bewusst konsumiert und nur noch das hat, was man mag und braucht.
Ich wollte gerne in meinem Kleiderschrank viele Basics haben, die man gut miteinander kombinieren und mit einigen wenigen schönen Stücken aufwerten kann. In meiner Vorstellung würde die Auswahl, was ich tragen soll, damit noch mehr erleichtert werden. Dabei schaue ich nicht nach Saison, denn ich tausche nicht von Saison zu Saison durch und würde es auch immer vergessen. Deshalb schaue ich, dass ich alles für Sommer und Winter passend kombinieren kann – Zwiebel-Look eben. Trage ich sowieso sehr gerne.
Wie bin ich vorgegangen?
Ich habe zuerst alle Oberteile auf dem Bett ausgebreitet und gezählt, wie viel ich von welcher Sorte habe und aufgeschrieben. Danach habe ich mir überlegt, wie viele ich von welcher Sorte behalten möchte und kann, damit ich nachher auf eine gewisse Anzahl komme. Ziel war es ja nur noch 45 Teile im Schrank zu haben. Dabei habe ich darauf geachtet, was ich am häufigsten trage.
Pullover beispielsweise trage ich eher selten, während ich T-Shirts oder Tops mit einer Strickjacke kombiniert super gerne und oft trage. Dementsprechend war für mich klar, dass ich bei den Pullis mehr gehen lassen kann, als bei den Tops. Dann habe ich geschaut, welche zwei Teile ich bei jeder Kategorie auf jeden Fall behalten möchte. Alle anderen Teile habe ich nach und nach anprobiert und geschaut, worin ich mich wirklich wohlfühle. War es etwas zu kurz oder saß nicht richtig, sodass ich daran zuppeln musste, kam das Teil weg.
Danach habe ich Hosen und Röcke ebenfalls nach dem gleichen Schema ausgebreitet und gezählt. Bei den Hosen ist es mir leicht gefallen mich von welchen zu trennen, bei den Röcken eher nicht. Da habe ich mir Oberteile zur Hilfe genommen und geschaut, wie ich die Röcke kombinieren könnte. Habe ich kein passendes Outfit gefunden – so war es bei zwei Röcken, wurden sei ausgemistet. Ein Rock ist in die „Vielleicht-Ecke“ gelandet – bedeutet: Ich ziehe ihn im Sommer einmal an und wenn ich mich nicht total wohl damit fühle, kommt er noch weg.